„Stark, engagiert, weiblich“

Europaministerin Lucia Puttrich hat heute Linda Horowitz aus Darmstadt und Salome Saremi-Strogusch aus Bensheim das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

Feierstunde in Wiesbaden

Zu Beginn der kleinen Feierstunde in der Dienstvilla des Ministerpräsidenten in Wiesbaden sagte die Europaministerin: „Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist keine gewöhnliche Auszeichnung. Umgangssprachlich auch Bundesverdienstkreuz genannt, gehört diese Auszeichnung zu den höchsten Ehrungen, die unser Land zu vergeben hat. Heute erhalten gleich zwei Frauen aus unserem schönen Hessen diese hohe Auszeichnung. Beide Frauen haben sich über Jahre für unsere Gesellschaft eingesetzt. Das Motto dieser Ehrung ist deshalb ganz klar: Stark, engagiert und weiblich.“

Die Ausgezeichneten

Linda Horowitz ist in Los Angeles geboren und kam 1980 nach Deutschland. Sie hatte zunächst ein Stipendium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und wirkte danach an unterschiedlichen Positionen in Heidelberg und Kassel sowie später an der Tonakademie in Darmstadt. Immer wieder setzte sie sich für ein Aufleben jüdischer Musik und vergessener Komponistinnen und Komponisten ein und gestaltete unter anderem den musikalischen Rahmen zur Einweihung der ehemaligen Synagoge zur kulturellen Begegnungsstätte in Gelnhausen. Ihr großes Augenmerk lag dabei immer auch auf der Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Sie unterstützt und organisiert regelmäßig Benefiz-Konzerte, durch die soziale Projekte unterstützt werden. „Liebe Frau Horowitz, für Ihr Schaffen über so viele Jahre hinweg, für Ihr gesellschaftliches Engagement und für Ihr herausragendes Engagement für junge Künstlerinnen und Künstler, werden Sie heute besonders gewürdigt. Ich danke Ihnen für Ihren gesellschaftlichen Einsatz und wünsche Ihnen und Ihrer Familie weiterhin viel Kraft und Gesundheit, Ihrer musikalischen Berufung zu folgen“, sagte Lucia Puttrich.

Frau Saremi-Strogusch wurde für ihre Vereinsarbeit im Bereich der Zivilcourage geehrt. Auslöser ihres Engagements war das traurige Schicksal ihres Bruders, der nach einem beherzten Eintreten für ein bedrängtes Mädchen verprügelt und hilflos zurückgelassen wurde und später starb. Der Tod des Bruders war der Anlass für die intensive Arbeit von Frau Saremi-Strogusch. Mit ihrem Verein „Fabian Salars Erbe“ engagiert sie sich für mehr Toleranz und Zivilcourage in unserer Gesellschaft. Der Verein organisiert Veranstaltungen und Festivals und in Workshops und Lesungen wird mit Kindern und Jugendlichen über das Thema Zivilcourage gesprochen. In ihrer Würdigung hob die Europaministerin das Engagement, insbesondere junge Menschen anzusprechen, besonders hervor. „Sehr geehrte Frau Saremi-Strogusch, Sie haben Wege gefunden, Zivilcourage zu einem allgegenwärtigen Thema zu machen. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Menschen bedroht oder eingeschüchtert werden. Mit Ihrer Arbeit leisten Sie einen wichtigen Beitrag, dass wir alle stärker aufeinander achten, und dafür werden Sie heute zu Recht gewürdigt.“

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