Mehr Unterstützung für gute Lehre, für Beratung und für ein chancengerechtes und diskriminierungsfreies Studium erhalten die Hochschulen in Hessen jetzt aus Mitteln des Förderprogramms „Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute Rahmenbedingungen des Studiums“, kurz „QuiS“, das aus Mitteln des Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken des Bundes finanziert wird. 19 Anträge werden mit insgesamt 97,8 Millionen Euro gefördert, von Programmen für internationale Studierende über Orientierungsstudiengänge bis zu Ansätzen für eine Gleichstellung und Antidiskriminierung.
Hochschulen sind vielfältiger geworden
„Unsere Hochschulen sind vielfältiger geworden. Das bereichert unsere Gesellschaft, denn so können kluge Köpfe mit ihren unterschiedlichen Perspektiven Lösungen für die Herausforderungen von morgen entwickeln“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Studierende mit unterschiedlichen Bildungsbiografien brauchen aber auch ihre je eigene Unterstützung, um ihre Potenziale entfalten zu können. Alle sollen die Chance haben, ihr Studium gut zu bewältigen und erfolgreich abzuschließen, ganz gleich, welches Geschlecht sie haben, ob ihre Muttersprache Deutsch ist, ob sie Beeinträchtigungen haben oder ihre Eltern ein Studium absolviert haben. QuiS ist für die Lehre das, was unser bewährtes Programm LOEWE für die Forschung ist. Die Hochschulen können nun mit einer Vielzahl an Projekten durchstarten – die gute Lehre in Hessen bekommt dadurch einen richtigen Schub.“
Hochschulen wollen die Qualität von Studium und Lehre verbessern
Eine unabhängige Jury gab nach Sichtung der 23 Anträge eine Empfehlung ab, welche Projekte in welcher Höhe gefördert werden sollten. Dabei war wichtig, dass sie zum Profil der Hochschulen und ihrem Leitbild passen, aber auch auf andere Hochschulen übertragbar sind. „Die Projekte zeigen eindrücklich, dass die Hochschulen die Qualität von Studium und Lehre verbessern wollen. Der Ausgangspunkt ist dabei sehr unterschiedlich. Das haben wir bei der Begutachtung berücksichtigt, so dass Hochschulen mit weit gediehenen Konzepten und Hochschulen am Anfang eines Entwicklungsprozesses die gleichen Chancen auf Förderung haben. Es ist vorbildlich, dass Hessen mit dem Förderprogramm QuiS ein eigenes Instrument geschaffen hat, dass Studium und Lehre voranbringt“, erläutert die Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Karin Donhauser, die an der Humboldt-Universität in Berlin arbeitet und als Vorsitzende des Auswahlgremiums zum „Qualitätspakt Lehre“ über eine breite bundesweite Erfahrung verfügt. Die Mitglieder der Jury werden auch über die Begutachtung hinaus in der Kommission Studienerfolg als Expertinnen und Experten für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre zur Verfügung stehen.
Bandbreite ist groß
Die Bandbreite der geförderten Projekte ist groß. So entwickelt etwa die Frankfurt University of Applied Sciences „STEPS – Schritt für Schritt durchs Studium“ ein Baukastensystem für die individuellen Bedürfnisse ihrer Studierenden, die sich aus über 100 Nationalitäten zusammensetzen. Dazu gehören erweiterte Vorbereitungskurse am Beginn des Studiums, Werkstätten zu Mathe oder Physik, oder auch Kurse für Schreib- und Textkompetenz. Die Hochschule für Gestaltung Offenbach stärkt mit „Lehren und Lernen – Vom Ich zum Wir“ die Themen Gleichstellung und Antidiskriminierung. Weitergeführt werden kann das Orientierungsstudium an der Universität Kassel und an der Goethe-Universität Frankfurt, bei dem Studierende zu Studienbeginn verschiedene Studienrichtungen und Fachkulturen und erst dann Schwerpunkt wählen.
"Hessen-Technikum" richtet sich an Frauen
Das Projekt „Hessen Technikum“ bieten alle Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Hessen für Frauen am Übergang von Schule zu Hochschule an: ein verzahntes Programm von Schnupperstudium im MINT-Bereichen und Berufspraktikum in einem Unternehmen an. Mit der Neuausrichtung sollen verstärkt Frauen angesprochen werden, deren Eltern nicht studiert haben. Ein Schwerpunkt an der Technischen Universität Darmstadt liegt auf internationalen Studienprogrammen, unter anderem mit englischsprachigen Masterstudiengängen, und digitalen Kursen europäischer Partneruniversitäten. So können Studierende, denen ein Auslandsaufenthalt nicht möglich ist, ihr Studium internationaler gestalten.
Hybridkonzepte umsetzen
Mit 14,6 Millionen des Fördervolumens von 97,8 Millionen Euro können die Hochschulen Hybridkonzepte umsetzen, die Präsenzlehre und digitale Veranstaltungen zusammenführen. So sollen die Erfahrungen aus der Pandemie für die Zukunft nutzbar werden. So wollen die Hochschule Fulda, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Hochschule RheinMain bestimmte Hörsäle, Seminarräume und Laborräume mit moderner Streamingtechnik ausstatten. „Hybride Lehr-/Lernszenarien können über Corona hinaus einen Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Studium leisten, weil sie es ermöglichen, zu selbstgewählten Zeiten an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Und sie machen Hochschulen internationaler, weil Studierende ohne teure Reisen an Lehrveranstaltungen von Partnerhochschulen in anderen Ländern teilnehmen können“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn.
Mit QuiS stehen auch über die jetzt bewilligten Anträge der Hochschulen hinaus Mittel für weitere Vorhaben zur Verfügung. Im Mai wurden mit der QuiS-Übergangsfinanzierung insgesamt 13,5 Millionen Euro für zehn Hochschulen bewilligt, um erfolgreiche Projekte fortzuführen. Für die Förderung des dualen Studiums im ländlichen Raum stehen 2,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
Mitglieder der Jury: Prof. Dr. Andrea Bührmann (Uni Göttingen), Prof. Dr. Karin Donhauser (HU Berlin), Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (TH Köln), Prof. Dr. Ansgar Kirsch (FH Aachen), Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann (HMTM Hannover), Dr. Peter Salden (Ruhr-Universität Bochum)
Übersicht über die geförderten Projekte
Einzelanträge der Hochschulen
Name des Projekts |
Hochschule |
smartUAS: STUDIERENDE starken - TALENTE fördern - VIELFALT nutzen |
Frankfurt University of Applied Sciences |
Erfolgreich Lehren und Lernen - Vielfalt und Internationales im Studium |
Goethe-Universität Frankfurt |
Vielfalt in innovativen Studienkonzepten nutzen |
Hochschule Darmstadt |
Studienerfolg durch datengestütztes Monitoring und individuelle Beratung |
Hochschule Fulda |
Lehren und Lernen „Vom Ich zum Wir!“ |
Hochschule für Gestaltung Offenbach |
Studienerfolg fördern durch verbesserte Lehr- und Beratungsangebote, Qualifizierungsmöglichkeiten, verbessertes Studierendenmanagement und Qualitätssicherung |
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt |
Qualitätssicherung von Studium und Lehre. Erhöhung der Studienerfolgsquote, Verbesserung der Studienbedingungen und Förderung der Internationalisierung und Mobilität als Bausteine der Entwicklung zur nachhaltigen Hochschule Neuen Typs |
Hochschule Geisenheim University |
Diversität und Vielfalt nachhaltig entwickeln |
Hochschule RheinMain |
Innovationsoffensive Qualität in Studium und Lehre |
Justus-Liebig-Universität Gießen |
UMRdivers Diversität - Orientierung - Studienerfolg |
Philipps-Universität Marburg |
Welcome & Stay: Identifikation, Reflexion, Praxisbezug – Motiviert ins erste Studienjahr |
Technische Hochschule Mittelhessen |
Einsteigen – Durchstarten – Abheben: Erfolgreich Studieren an der Technischen Universität Darmstadt |
Technische Universität Darmstadt |
Universität Kassel 2025: Gewinnung – Begleitung – Erfolg |
Universität Kassel |
Verbundanträge der Hochschulen
Name des Projekts |
Beteiligte Hochschulen |
Future Learning Spaces |
Goethe-Universität Frankfurt, |
Hessen-Technikum |
Hochschule Darmstadt, Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Fulda, Hochschule RheinMain, Technische Hochschule Mittelhessen |
LevelUp: Data Literacy and Serious Gaming |
Justus-Liebig-Universität Gießen, Philipps-Universität Marburg |
Studier‘ DA |
Technische Universität Darmstadt, Hochschule Darmstadt |
Studium der angepassten Geschwindigkeit |
Technische Hochschule Mittelhessen, Hochschule Darmstadt, Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Fulda, Hochschule RheinMain |
Visiting Research Fellowship |
Städelschule, Goethe-Universität Frankfurt |